MS Advisory wünscht Ihnen ein frohes chinesisches neues Jahr und ein erfolgreiches „Jahr der Ratte“!

Consult an Expert

Learn about our solutions and receive a proposal and guidance about your business inquiry.

Share this article

Vergleichsweise früh zu Beginn dieses Jahres, am 25. Januar 2020, endet das „Jahr des Schweins“ und wir treten in das „Jahr der Ratte“ ein. Der chinesischen Legende nach ist die Ratte das erste der zwölf Tiere des Tierkreises, die das Himmelstor erreichen. Die Ratte stellt somit den Beginn eines neuen Zyklus dar. Ratten sind dafür bekannt, intelligent, reaktionsschnell und vielseitig zu sein. In der chinesischen Kultur wird Ratten zugeschrieben, gut mit Geld umgehen zu können, zudem werden sie aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate mit Fruchtbarkeit assoziiert. Menschen, die in den Jahren 1960, 1972, 1984, 1996 und 2008 geboren wurden, sind „Ratten“.

Während der chinesischen Neujahrs-, auch Frühlingsfestsaison genannt, welche vom 10. Januar bis zum 18. Februar dauert, wird erwartet, dass die chinesische Bevölkerung insgesamt mehr als drei Milliarden Reisen unternehmen wird, einschließlich Langstreckenreisen von über 200 Millionen Menschen. Viele Menschen reisen in ihre Heimatorte, um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, die Arbeit in den meisten Unternehmen ruht für mindestens 3 Tage. Aus diesem Grund ist es für Personen und insbesondere Unternehmen bedeutsam, dies im Hinblick auf ihre Aktivitäten in China sowie ihre Lieferketten einzuplanen.

WICHTIGE THEMEN 2020​

Bereits seit Beginn des Jahres 2020 wird das Social-Credit-System für Unternehmen (CSCS) eingeführt und das Gesetz über Auslandsinvestitionen (FIL) ist in Kraft getreten. Wenngleich die Vorbereitungen des CSCS und FIL bereits seit einiger Zeit liefen, werden wir die Umsetzung ab diesem Jahr mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen.

Des Weiteren stellen die Handelsspannungen zwischen den USA und China ein wichtiges Thema dar, das es zu beobachten gilt. Zwar wurde ein erstes Handelsabkommen („Phase 1“) unterzeichnet, zu einem maßgeblichen Abbau der Handelsspannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten verbleibt jedoch ein weiter Weg. Da weltpolitische Entwicklungen auch die Gesetzgebung und Bestimmungen in China beeinflussen, werden wir neue Regelungen zur Förderung von Auslandsinvestitionen weiter im Auge behalten.
Darüber hinaus muss sich China mit einem sich verlangsamenden Wirtschaftswachstum auseinandersetzen. Angesichts des Auslaufens des dreizehnten Fünfjahresplans in diesem Jahr und der Regierungsvorgabe, das chinesische BIP 2020 gegenüber 2010 zu verdoppeln, hofft das Land, seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Unter Berücksichtigung der kürzlich nach oben korrigierten BIP-Zahlen für 2018 müsste hierfür die Wirtschaft 2020 um mindestens 6,1% zulegen. Da sich das Wachstum im dritten Quartal 2019 auf 6,0% verlangsamt hat, den niedrigsten Wert seit 1992, wird für das Gesamtjahr 2019 eine Rate von 6,1% erwartet. 2020 könnte diese mit 5,8% unter die 6%-Schwelle fallen. Analysten warnen jedoch, dass vorschnelle Maßnahmen zur Erreichung des aktuellen Wachstumsziels die künftige Wirtschaftsentwicklung beeinträchtigen könnten. Daher werden sich viele Blicke darauf richten, ob und welche staatlichen Mittel hierzu im Rahmen der Zielrichtung einer „moderat prosperierenden Gesellschaft“ zum Einsatz kommen werden.

UNSERE ERWARTUNGEN FÜR DAS „JAHR DER RATTE“​

Während China bereits seit vielen Jahren in der Lage ist, seine Wirtschaft selbständig und scheinbar losgelöst von externen Faktoren anzuschieben, sieht es sich derzeit mehreren Herausforderungen von außen sowie internem Druck ausgesetzt. Hierzu zählen die anhaltenden Handelsspannungen mit den USA und die Besorgnis in vielen Teilen der Welt angesichts des zunehmenden Einflusses Chinas. Darüber hinaus gibt die Abschwächung des Wirtschaftswachstums auch im Land Anlass zur Sorge. Dennoch dürfte das chinesische BIP auch in diesem Jahr mit einer Rate von etwa 5,8% zulegen. Zum Vergleich wird für die USA eine Wachstumsrate von lediglich 2,3% und für die Eurozone von 1,6% prognostiziert. Auch bei einer angenommenen Rate von 5,8% übersteigt der jährliche Zuwachs an Wirtschaftsleistung in China das gesamte BIP von Volkswirtschaften wie der Türkei oder der Schweiz.
Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie die Herausforderungen und Chancen im Land genau verstehen. Einige Branchen und Sektoren mögen gesättigt sein, die anhaltend starke Wirtschaftsdynamik eröffnet jedoch neue Möglichkeiten in anderen Branchen und Regionen. Insbesondere die sich verändernden Konsummuster der Mittelschicht und das Wachstum dieser Mittelschicht auch in Städten außerhalb der bekannten Metropolregionen bieten sowohl einheimischen als auch ausländischen Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten. Das neue Auslandsinvestitionsgesetz dürfte dabei das Geschäftsklima für ausländische Unternehmen weiter verbessern und den Weg für die Erschließung neuer Märkte in China ebnen.
Im Namen des gesamten Teams von MSA wünschen wir Ihnen ein frohes chinesisches neues Jahr und ein erfolgreiches „Jahr der Ratte“!